Die „Wilden Geparden“ haben am vergangenen Samstag, den 07.10.2023, beim Landesfinale der Kinderleichtathletik (KiLa) in Löningen noch einmal fette Beute mit nach Hause gebracht. Alle haben sicherlich insgeheim davon geträumt, aber keiner hat es ernsthaft erwartet. Die elf Mädchen und Jungen aus Adendorf / Lüneburg haben tatsächlich den Sprung aufs Siegertreppchen geschafft. Mit viel Motivation und Teamgeist ist am Ende ein Traum für alle in Erfüllung gegangen!
Nachdem am 26.08.2023 beim Kreisentscheid des KiLa-Cups der U10 in Embsen durch ihren dort errungenen 1.Platz stand fest, dass die „Wilden Geparden“ ihr Können beim Landesfinale in Löningen zeigen und gegen andere Kreissieger antreten durften. So hieß es in den letzten Wochen noch einmal intensiv trainieren. Denn Athleten und Trainern war bewusst, dass sie gegen sehr starke Teams antreten. Gegen die besten des Landes.
Am Samstagmittag trafen alle samt ihren Familien-Fanclubs und Trainerinnen und Trainer in Löningen in einer großartig ausgestatteten Sporthalle mit eindrucksvollem Sportgelände ein. Allein dieses Umfeld hat schon gezeigt, dass das kein Sportfest war, wie das, was die Kinder bisher kennengelernt hatten.
Das Finale begann mit den Olympischen Spielen nachempfunden Einmarsch aller 15 Teams aus ganz Niedersachsen in die Wettkampfarena unter viel Applaus und Motivationsrufen der Zuschauer.
Zu den KiLa-Wettkampfveranstaltungen gehört immer ein gemeinsames Warm-up aller Athleten.
In Löningen „turnten“ unter Anleitung von jungen, bereits sehr erfolgreichen Athletinnen ca. 150 Kinder durch die Halle und machten die Übungen ihrer Vorbilder fast perfekt nach.
„Wir waren alle so aufgeregt vorher, aber als wir zusammen in die Halle einziehen und uns gemeinsam aufwärmen durften, war ich total beeindruckt und hatte nur noch Spaß, denn wir hatten uns gut vorbereitet.“
Der Wettkampf
Für die „Wilden Geparden“ startete der Wettbewerb mit dem Hoch-Weitsprung. Dabei muss eine Latte mit max. 2 Versuchen im Hocksprung überquert werden. Ben-Bruno Thieme, Lilly Ferdinand und Hanna Michaelis konnten hier für die „Wilden Geparden“ die meisten Punkte sammeln. Jede übersprungene Höhe eines jeden Athleten wurde mit Applaus vom eigenen Team, aber auch von den Zuschauern honoriert.
Arthur Böhm und Marek Endsin sind als starke Werfer im Team bekannt. Arthur konnte beim Medizinball-Stoßen den Ball am weitesten ins Feld katapultieren. So sicherte er den „Wilden Geparden“ damit auch in dieser Disziplin ein sehr gutes Ergebnis.
Ihre klassische Stärke im Lauf haben die „Wilden Geparden“ bei der Hindernis-Sprintstaffel und dem abschließenden Wettbewerb der Biathlon-Staffel erneut unter Beweis gestellt. Die Staffelübergaben und das Überlaufen der Hindernisse lief wie am Schnürchen, schnell und ohne Punktabzug. Nicht nur Keke Heyen, Marlene Kraemer und Niklas Brant konnten ihre Sprintstärke eindrucksvoll zeigen.
Bei der letzten Disziplin – der Biathlon-Staffel – tobte die Halle. Die Familien-Fanclubs haben ihre Teams von der Tribüne aus unter Klatschen, Rufen und Trommeln fulminant bei den Rundenläufen angefeuert. Jedes abgeworfene Hütchen, das eine Strafrunde verhinderte, wurde lautstark bejubelt. Durch ihre ausdauernde und schnelle Lauffähigkeit hat das mädchendominierte 6er-Team mit Fritzi Isermann, Hanna Michaelis, Ella Rathjens, Marlene Kraemer und den beiden Jungs Johann Rose und Ben-Bruno Thieme für Furore gesorgt.
Warten auf die Siegerehrung
Danach hieß es lange warten auf die Siegerehrung. Die Kinder nahmen teamweise auf Sportbänke dicht aneinander gedrängelt Platz. Mit ihnen fieberten die mitgereisten Fanclubs. Alle wussten, letzte werden wir nicht sein, aber wie weit vorne war völlig offen. Denn „auch die anderen Teams hatten beeindruckende Leistungen gezeigt“, fand Ben-Bruno Thieme.
Währenddessen sorgte das Löninger Hasen-Maskottchen „Löni“ für Stimmung. Die „Wilden Geparden“ legten einander die Arme über die Schultern und begannen zu schunkeln.
„In diesem Moment war ich dann auch aufgeregt“, gibt Maike Walter, KiLa-Trainerin zu. „Aber die Kinder zusammen als Team kämpfend und Arm in Arm feiernd zu sehen, war allein schon eine große Belohnung.“
Das bestätigt auch Almut Völzke, Trainerin beim TSV Adendorf: „Diese Entschlossenheit und vor allem die Geschlossenheit des Teams mitzuerleben war eine riesige Freude.“ Dann war es endlich soweit: Die Platzierungen wurden von hinten beginnend aufgerufen. Da die „Wilden Geparden“ immer noch auf ihrer Bank saßen, als die Top 5 anstanden, begannen die Herzen hüpfen. Dann tönte aus dem Lautsprecher: „Der dritte Platz geht an die Wilden Geparden!“
Riesenjubel bei allen, die mit ihnen gefiebert hatten. Was für ein Erfolg! Geträumt hatten davon heimlich alle, aber niemand hatte es erwartet. Nun durften die elf Athleten auf das Siegertreppchen steigen.
Juri Endsin, junger Nachwuchstrainer, voller Begeisterung: „Ich bin so stolz. Seit vier Jahren stehe ich jede Woche mit den Kids auf dem Platz!“
Insgesamt betrachtet sind diese altersgerechten, abwechslungsreichen und wertschätzenden Team-Wettbewerbe nach dem Wettkampfsystem „Kinderleichtathletik“ für die jungen Athleten ein tolles Erlebnis. Einerseits stärkt es den Zusammenhalt, anderseits führt es auch den Leistungsgedanken auf eine behutsame Art und Weise ein.
Steffen Brümmer vom NLV stellte in Aussicht, dass dieser Landesentscheid-Wettbewerb im kommenden Jahr auch auf die U12 ausgeweitet werden könnte. Es bleibt spannend.
(Text: Almut Voelzke)